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„Ich will doch nicht meinen Partner erziehen - oder?!“ – Warum sich Mitteilen nichts mit Kontrolle in der Partnerschaft zu tun hat

„Du redest mit mir, als wär ich dein Kind …“
Vielleicht hast du diesen Satz schon einmal gehört – oder selbst gedacht.
Was wie ein Vorwurf klingt, berührt einen wunden Punkt in vielen Paarbeziehungen: alte Rollenmuster, die wir aus unserer Kindheit mitbringen.

 

Als psychologische Beraterin höre ich oft Sätze wie:
„Man kann seinen Partner doch nicht erziehen!“
Und doch ist es genau dieses Spannungsfeld – zwischen Nähe, Einfluss und Autonomie –, das viele Menschen in Beziehungen verunsichert.

In diesem Artikel zeige ich, dass du durch die bewusste Selbstwahrnehmung mehr Freiheit in dein Beziehungserleben bringen kannst.

Erziehung in der Partnerschaft?

In den Blogartikel über die verschiedenen Erziehungsstile zeige ich auf, wie diese unsere Kommunikationsfähigkeit prägen. (Meine Empfehlung an dich: Lies dir den Artikel "wie gelingt eine begleitende Erziehung?" unbedingt durch, wenn du mit Kindern und Jugendlichen zu tun hast.)

 

In diesem Blogbeitrag soll es deswegen "nur" darum gehen, ob der Gedanke "den Partner erziehen zu können" nicht überholt?

 

Mit "Erziehen" verbinden die meisten den autoritären Erziehungsstil. "Ich habe die Macht dir was zu sagen, und du hast es gefälligst zu tun."   Wäre man hingegen als Kind autoritativ erzogen wurden, wüsste man, dass sich mitzuteilen richtig und wichtig ist. In einer Paarbeziehung geht es somit nicht darum, den anderen erziehen zu wollen, sondern sich im empathischen Miteinander offen austauschen zu können.

 

Die 🔗 Gewaltfreie Kommunikation, erweitert um den Ansatz der bewussten Selbstrealisation, ist somit auch im Erwachsenenalter DIE Form der Kommunikation. Denn dadurch können die eigenen Bedürfnisse gefühlt, mitgeteilt und im Miteinander gut ausgeglichen werden.

 

Hat man im Elternhaus nur die autoritäre Erziehung erlebt, tut man sich meist schwer, sich seinem Partner mitteilen zu wollen. Womöglich drückt man sich deshalb vor einem offenen Austausch mit dem Partner. Geht es dir auch so?

Welche Stolpersteine können in der Kommunikation mit dem Partner auftreten?

Was könnten mögliche Gründe für den erschwerten Austausch sein?

 

1. du erinnerst dich nur an die Vorbilder deiner Kindheit:

Deshalb versuchst du Konflikte zu vermeiden. Hier steht die Annahme dahinter, dass es lieber harmonisch zugehen soll und das dies nur erreicht werden kann, wenn man lieber nicht darüber spricht. Dadurch bleibt jedoch das Unausgesprochene im "Raum" und die Folge wird sein, dass ihr euch missverstanden fühlt, was zur Distanz führt.

 

2. du glaubst, was du hörst und siehst:

Jeder nimmt die Welt individuell wahr und meint zu wissen, was Gesprochen und Getan wird.

Doch diese Wahrnehmung ist subjektiv verzerrt. So dass es wichtig ist, dass du abgleichst, was gerade bei dir ankommt. Statt: "Ich habe also was falsch gemacht?" besser: "Bei mir kommt an, dass du mich beschuldigst, dass ich nicht genug Rücksicht auf dich genommen habe. Ist es das, was du mir mitteilen wolltest?"

 

3. du erliegst deinen Emotionen:

Nimmt man die eigentliche Situation verzerrt war, spürt man sich, wie als Kind, zu unrecht behandelt und missverstanden. Passiert dies, definiert man sich über das eigene Verhalten und nimmt eine Wertung persönlich. Was wiederum das Aufkommen von Emotionen nach sich zieht. Dadurch antwortet man nicht angemessen.

Statt: "Ich bin wütend, weil du mich gerade ablehnst." Besser: "Ich fühle Wut in mir, weil ich verstehe, dass du mich ablehnst und mich das ganz traurig macht."

 

4. du hältst deine Bedürfnisse, Wünsche und Vorstellungen für normal:

Dadurch verlangst du von deinem Partner, dass er sich ändern soll.

Statt: "ich wünsche mir, dass du mich nicht ablehnst." Besser: "Ich möchte nicht abgelehnt werden, weil es mich an Situationen von früher erinnert. Ich gehe aber davon aus, dass du das gar nicht sagst, stimmt's?"

 

Dachtest du an der ein oder anderen Stelle, dass dies nicht machbar ist?! Das kann ich gut verstehen.

Darum möchte ich dir nun noch aufzeigen, das es dennoch gelingen kann, dich mit deinem Partner achtsam austauschen zu können.

Die Psychologische Reife - eine Qualität in der bewussten Selbstrealisation

Psychologisch reif zu handeln, bedeutet, die eigenen Bedürfnisse spüren und mit denen deines  Gegenübers so in Einklang bringen zu können, dass es für die Situation angemessen ist. Euer gemeinsames Ziel: 'Einander verstehen und miteinander gestalten'  wird als Priorität gelebt. 

 

Dafür braucht es ein Verständnis über das Zusammenwirken von Gedanken, Emotionen und Verhalten. Auch braucht es die Fähigkeit im Hier und Jetzt sein zu können, um das innere Erleben deuten zu können.(Nutze dazu die Achtsamkeitspraxis.) Dadurch werden keine früheren Erfahrungen, die dir weggetan haben, auf deinen Partner übertragen. Auch fällt dadurch weg, dass du die Vorbilder deiner Kindheit nachahmst. Und du kommst dadurch auch nicht in Versuchung überzogene Idealvorstellungen von einer Partnerschaft von euch beiden zu erwarten.

 

Kommunikation bleibt damit, was sie ist. Zuhören können und das eigene innere Erleben, sowie deine Vorstellungen und Wünsche mitteilen. Dadurch könnt ihr  die aktuell vorliegende Situation gemeimsam auf Augenhöhe und empathisch mitfühlend gestalten.

 

Das fühlt sich nach einem liebevollen Umgang innerhalb einer Beziehung an?

Würdest du dies deshalb gern können?

Dann melde dich doch bei mir. Und schildere mir im kostenlosen Erstgespräch deine / eure Situation.

 

Ich freue mich auf dich. :-D

 

Herzlichst Cornelia

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