· 

#metime - Fluch oder Segen?

Hi, ich habe bei Susanne Wagner den Aufruf zur Teilnahme an ihrer Blogparade "#Meine Pause" entdeckt – und gern steuere ich diesen Blogartikel dazu bei.

 

Mit diesen Zeilen lade ich dich ein, in einen Teil meiner ganz persönlichen Geschichte einzutauchen.

Mein Wunsch nach #metime - wie (fast) alles begann

Schon früh in meinem Leben spürte ich den Wunsch, Zeit nur für mich zu haben. Einfach mal nichts tun. Oder mich mit etwas beschäftigen, das nur mir Freude bereitet – ganz ohne Zweck oder Ziel.

 

Kein Wunder: Ich hatte sehr jung eine eigene Familie gegründet und in verschiedenen Jobs, die Dienst am Menschen beinhalteten, immer genug für andere  zu tun.

 

Und so suchte ich nach Oasen der Entspannung. Lomi Lomi, Shiatsu, Faszienmassage, Reiki, NLP, Thai-Massage, Zykluswissen, Ayurveda und Fastenkuren – ich probierte alles aus, was mir gut tun konnte und vertiefte mein Wissen darin.

 

Mein Problem war jedoch, dass dadurch meine #metime nicht mehr wurde. Vielmehr bekam ich immer stärker den Eindruck, dass ich davon zu wenig hatte. Sei es mangels Zeit oder weil die Massagen auch mal locker über 200,00€ pro Sitzung kosten konnten.

 

Was mir aber definitiv bewusst wurde, war, dass: " es in mir still ist, nur peripher (und damit meinte ich in meinem Kopf) war ziemlich viel los". Besonders eindrücklich wurde mir das klar, als ich an einem Sommertag am Seeufer saß und leicht defokussiert schaute. Denn da erkannte ich, dass es in mir drin so still und ruhig ist, wie der Seegrund, über dem sich die Wellen brachen.

 

Zitatfragmente wie:

  • "Die Pausen musst du spielen."( Karate Kid)
  • "Alles Große geht durch die Stille" (Nietzsche)

bewegten auch etwas Tiefgründiges in mir. 

 

Es musste mehr geben als das, was ich bisher wahrnahm. So wie man oft nur den schwarzen Punkt auf dem weißen Blatt sieht – statt der weißen Fläche selbst. Ich begann, die Stille zu „sehen“. Zum Beispiel wenn es schneite: Der Raum zwischen den Flocken oder ein Baum, der von mir ganz bewusst angesehen wurde und dadurch so aus allem herausstach. Das war dann so wie in den Pop-up-Büchern, wenn man sie aufklappt. Oder wie in den Bildern, die man mit 3D-Brillen ansah.  So langsam verstand ich, dass dies die Pausen waren, von den man sprach, wenn man meinte, dass ein zeitloser Raum alles umfasst.

Wer bin ich ohne all die Gedanken?

Auch versuchte ich auf einem Kissen sitzend zu meditieren. Doch es frustrierte mich. Ich war ungeduldig. Und mein Kopf voll von Gedanken – wie bei den meisten von uns.

 

 

Also kehrte ich immer wieder zu den Massagen zurück. Nur: Ich schlief dort nicht mehr ein – sondern wurde mental klar. Ich begann, Energie in mir zu spüren. Ich nahm Helligkeit wahr. Und in meinem Kopf hatte ich das Gefühl, mich auszudehnen.

 

 

Klingt ein bisschen verrückt? Vielleicht. Aber ich war fasziniert – und wollte mehr davon. Und weniger von dem, was bisher mein Alltag war.

 

Also fragte ich mich, wie oder vielmehr wer ich wohl bin, wenn ich ganz ohne Gedanken wäre.

Denn sie belasteten mich. Als Emotionen. Als Schwere. Und so blieb ich dran.

 

Alle schworen auf die Wirkung der Meditation – also blieb ich dran und meldete mich zum Vipassana an: Zehn Tage lang meditieren, von morgens bis abends.

Aus beruflichen Gründen konnte ich nicht teilnehmen. Doch das Schicksal hatte ohnehin einen anderen Plan: Eine Freundin kam ganz still und verändert von einem Seminar zur bewussten Selbstrealisation zurück. Ich wusste sofort – da muss ich hin.

Ohne zu recherchieren. Ohne Erwartungen. Einfach nur mit einem klaren inneren Impuls.

Es war der Wendepunkt in meinem Leben, denn dort lernte ich weniger das Meditieren im Schneidersitz (Wenn du  die eigentliche Bedeutung von der Meditation kennen möchtest - Hier schreibe ich darüber ausführlicher.) Dafür wie die Psyche von uns Menschen funktioniert. Also wie meine Persönlichkeit funktionierte.

Und ich lernte dadurch auch meinen Geist zu beruhigen, eben weil ich sein Wirken in mir erkannte.

Seitdem begleitet mich die Pause als tiefe, wohltuende Stille.


Und die einst so stürmischen Gedanken? Heute nur noch kleine Windstöße, die mich selten noch bewegen.

 

Das ist meine #metime. Auf Lebenszeit.

Vorausgesetzt, ich höre nicht auf, die Pause in mir zu spüren.
Das gelingt mir durch Selbstbeobachtung – oder wie viele es nennen: Achtsamkeit. Und durch ein immer tieferes Verständnis der Mechanismen, die zwischen meinen Gedanken, Emotionen und Handlungen wirken.

Fazit: Mein Wunsch nach #metime-Pausen machte mich frei

Rückblickend war mein Wunsch nach #metime anfangs eine Verstärkung meines mentalen und emotionalen Leidens. Ich fühlte mich permanent unter Strom - quasi Pausenlos.

 

Doch dieser Wunsch war auch mein Weg zur Erlösung. Ohne diesen inneren Druck hätte ich nie den Weg gefunden, mich selbst zu entdecken.

 

 

Die Pause zu leben bedeutet, der Knechtschaft der eigenen Gedanken zu entkommen.

 

Sie schenkt dir Lebendigkeit. Sie lässt dich deine Selbstwirksamkeit spüren. Denn wenn du deine Gedanken zu ernst nimmst, handelst du oft unangemessen. Da Gedanken die Wahrnehmung verzerren. Sie malen dich als Opfer – doch die Fäden deines Marionetten-Daseins führen zu niemanden, der dich fremd bestimmt.

 

 

Die Freiheit von den eigenen Gedanken macht vielen Menschen Angst.
Aber nur, weil sie so ungewohnt ist.
Sie fordert Verantwortung.
Doch um sie richtig auszuführen, reicht es im Hier und Jetz den nächsten Schritt zu entscheiden.

 

Und der könnte jetzt so sein:


Leg deine Hand auf deinen Bauch.
Schließ die Augen.
Atme ein.

Atme aus.

 

(Möchtest du diese Atempause vertiefen? Dann nutze meine 0-Euro-Meditation als Anleitung.)

 

 

Wie ist das bei dir – nimmst du dir schon Pausen?

Möchtest du deine #metime-Inseln ausbauen? Vielleicht sogar so sehr, dass sich dein ganzes Leben wie eine Pause anfühlt? Erzähl mir gern davon. - Hier in den Kommentaren oder persönlich.

 

 

Schön, dass du da bist.:-D

 

Herzlichst Cornelia

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Susanne Wagner Atemsinn (Freitag, 13 Juni 2025 10:22)

    Liebe Cornelia
    Vielen Dank für deinen Beitrag zu meiner Blogparade #MeinePause. Ich gratuliere dir zur Entdeckung der Zwischenräume, mit denen du dir die echten Pausen zur Verfügung stellst auf Lebenszeit. Sehr spannend, zu lesen, wie ein Leidensdruck dich dahingeführt hat!
    Ich wünsche dir viele Pausenmomente und dass du anderen Menschen mit deinen Erfahrungen auch zu mehr (und vor allem tiefen, echten!) Pausen verhelfen kannst.
    Herzliche Grüsse
    Susanne