DYSFUNKTIONALE FAMILIE - IHRE MERKMALE UND DIE AUFARBEITUNG DER EIGENEN KINDHEIT

Eine zerrüttete Familie zeichnet ein Kind mental und emotional

Dennoch gibt es Möglichkeiten als Erwachsener mit dem Erlebten abzuschließen

dysfunktionale Familie - Ihre Merkmale und die Aufarbeitung der eigenen Kindheit

Viele Menschen haben schon einmal in ihrem Leben gedacht, dass sie von ihrer Familie nicht wirklich verstanden wurden ohne dass dies gleich ein Hinweis auf eine dysfunktionales Familienleben sein muss.

Als Beispiel sei dabei der Teenager genannt, der das Elternhaus geprägte Weltbild infrage stellt. Diesen Schritt der  Abnabelung vom Elternhaus muss er gehen, um als Erwachsener selbstverantwortlich für sich sorgen zu können.

Wo liegt nun der Unterschied zu einer dysfunktionalen Familie?

 

Ein Thema, welches gerade in aller Munde ist, was einerseits gut ist, um eine Sensibilisierung für diese Thematik in der Gesellschaft zu fördern und anderseits auch ein gewisses Unwohlsein beim Gedanken an die eigene Familiengeschichte erzeugt. Sie könnten durch die verschiedenen Beiträge im Netz annehmen, dass Ihr eigenes Leidempfinden im Vergleich zu dem eines Kindes aus einer dysfunktionalen Familie normal wäre und man deshalb für die eigene Familiengeschichte kein Verständnis für den Wunsch der Aufarbeitung erwarten kann. Und schließlich was wehtut, das verdrängt man auch gern und ist somit sogar froh, dass man die eigenen Erfahrungen weiterhin verdrängt.

 

Was sind die typischen Merkmale einer dysfunktionalen Familie?

Dies sei nun auszugsweise aufgeführt und ist immer individuell und durch geschulte Fachkräfte festzustellen:

  • Durch ein Ungleichgewicht von Empathie, Verständnis und Sensibilität kommt es zu einer Schieflage der Bedürfnisbefriedigung gegenüber den Kindern, wodurch zum Beispiel ein Kind als Liebling den anderen vorgezogen wird. Was wiederum dazu führt, dass weitere Geschwister- kinder eine Abwertung Ihres Daseins erfahren.
  • Häufig tritt eine Leugnung von Missständen innerhalb des Familien-gefüges auf, damit man sich als Elternteil nicht eingestehen muss, dass hier in der Familie etwas gehörig schief läuft. Das betrifft zum Beispiel Familien, wo schon die eigenen Eltern dysfunktional Ihrer Elternschaft nachgekommen sind.
  • Das Fehlen von Grenzsetzung bei sich selbst und oder den Kindern, da nicht erkannt wird, dass hier körperlicher, emotionaler oder sexueller Missbrauch stattfindet, ist ebenso typisch.
  • Extreme in Konfliktsituationen, weil es zu zu vielen Auseinandersetzungen kommt und ein Gefühl von Geborgenheit nicht aufkommen kann, da keine Harmonie nach einem Konflikt wieder Einzug halten kann. (Mehr hier)

Wie geht man üblicherweise vor, wenn es bekannt wird, dass das Kindeswohl durch die Struktur einer dysfunktionalen Familie gefährdet ist?

 

Hier schalten sich unter anderem das Jugendamt, das Familiengericht und andere öffentliche Stellen mit Fachkräften der Jugendhilfe, wie zum Beispiel der Kinderschutzbund ein, um das Kindeswohl sicher zustellen. Die Eltern sollen dabei einerseits im Alltag unterstützt werden und andererseits mit geeigneten Maßnahmen dazu gebracht werden, dass sie selbst eine eigene psychologische Reife entwickeln können, die es ermöglicht, dass die Grundbedürfnisse des Kindes erkannt und gestillt werden.

Damit soll erreicht werden, dass das Kind sich zu einem Erwachsenen entwickeln kann, welches selbstverantwortlich für sich sorgen kann.

Zudem wird dabei angestrebt, dass die Wiederholung des dysfunktionalen Familienlebens bei der  eigenen Familienplanung vermieden wird, ohne dabei den unbewussten Wunsch zu erliegen ein überkorrektes Elternverhalten an den Tag legen zu wollen, welches sich genauso negativ auf die psychologische Entwicklung bei den eigenen Kindern auswirke würde.

 

Woran merkt man als erwachsener Mensch, dass man in einer dysfunktionalen Familie aufgewachsen sein könnte?


Nicht immer erfährt die öffentliche Hand von der Leidenssituation einer Familie. Sodass die Kinder im Erwachsenenalter mit folgenden typischen Schwierigkeiten als Resultat eines Großwerdens in einer dysfunktionalen Familie  im alltäglichen Leben zu kämpfen haben können:

  • Die Betroffenen fühlen sich extrem unsicher, was Ihre eigene Wertigkeit angeht.
  • Sie tun sich schwer ein Leben aufzubauen, welches klare Ziele und Prioritäten hat.
  • Auch leiden sie an Unsicherheit bezüglich des Aufbaus von sozialen Kontakten.
  • Zudem ist es möglich, dass sie sich ständig hinterfragen und abhängig von dem Verhalten anderer sind, da sie kein Selbstbewusstsein entwickeln konnten und ihnen somit das Wissen über ihre eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten nicht bewusst ist.
  • Auch können sie nicht gut einschätzen, ob ihr Verhalten angemessen und ihr Handeln der Situation entsprechend ist, da ihnen der Vergleich fehlt, und dadurch von überzogenen Vorstellungen im Hinblick auf ein liebevolles Familienleben angetrieben sind.
  • Zum Bespiel werden hier gern Konflikte vermieden, um die so sehr gewünschte "heile Welt“ nicht zu gefährden. Dass Konflikte an sich nicht das Problem sind, sondern die fehlende Fähigkeit mit ihnen adäquat umzugehen, ist nicht wirklich im Bewusstsein des leidenden Menschen präsent.

Wo man als Erwachsener mit einer Kindheit im dysfunktionalen Familienumfeld Hilfe zur Aufarbeitung finden kann?

Als eine mögliche Anlaufstelle ist hier der Hausarzt zu nennen, da er eine erste Diagnostik vornehmen darf und an Psychologen überweisen kann.
Auch gibt es Selbsthilfegruppen, die gute Arbeit leisten.

Doch warum schreibe ich nun diesen Artikel, wenn ich nicht zu diesen Berufsgruppen gehöre?

Weil Du in einer psychologischen Beratung gut aufgehoben bist, wenn Du festgestellt hast, dass Du in keiner dysfunktionalen Familie großgeworden bist, aber dennoch, wie bereits am Anfang erwähnt, mit einzelnen Situationen aus Deiner Kindheit nicht abschließen kannst und diese deshalb aufarbeiten willst. Oder Du denkst einfach nur: „eigentlich hatte ich eine schöne Kindheit, aber…“

 

Möglicherweise trägst Du in Dir den Wunsch nach einer eigenen Familie, aber aufgrund der Erinnerungen bist Du unsicher, ob Du in der Lage sein kannst, einem Kind alles zu geben, was es braucht, um glücklich und zufrieden aufwachsen zu können.

Auch kann es sein, dass Du allgemein wissen willst, wie sehr unsere Ursprungsfamilie unser Leben nachhaltig beeinflusst, da ja das Unbewusste im Alltag nicht ersichtlich ist, so lange man keinen geeigneten Ansprechpartner findet, der wertungsfrei die Zusammenhänge zwischen Denken, Fühlen und Handeln aufzeigt, die unser Selbstbild und damit unseren Wunsch nach dem entsprechen eines Idealbildes von uns maßgeblich beeinflusst, was wiederum unseren Lebensweg grundlegend bestimmt.

 

Gern können wir in einem kostenlosen Erstgespräch besprechen, welche Fragen Dich zu diesem Blogartikel geführt haben und klären dann, was ich für Dich im Hinblick auf Deine Suche nach Antworten tun kann. Fühlst Du Dich dabei wohl und bereit, können wir gern eine psychologische Beratung auf Augenhöhe starten.

 

Herzlichst Cornelia


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